Staatsverschuldung Deutschlands überschreitet Maastrichter Richtwert
Weiterer Anstieg der Schulden trotz abnehmender Landesverschuldung
Die öffentliche Verschuldung Deutschlands hat im Jahr 2023 erneut die im Maastrichter Vertrag festgelegte Grenze von 60 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) überschritten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, belief sich die Verschuldung Ende 2023 auf 90 % des BIP. Damit stieg sie gegenüber dem Vorjahr um 33 bzw. 774 Milliarden Euro.
Bundesverschuldung steigt, Länderverschuldung sinkt
Während die Schulden des Bundes um 75 Milliarden Euro zunahmen, gingen die Schulden der Bundesländer weiter zurück. Die Schulden der Kommunen blieben hingegen weitgehend unverändert. Damit trägt der Bund nun den Löwenanteil an der Gesamtverschuldung.
Verschuldung der Euro-Länder auf hohem Niveau
Auch im Vergleich zu anderen Ländern des Euroraums steht Deutschland schlecht da. Die Staatsverschuldung der Euro-Länder belief sich Ende 2023 auf durchschnittlich 90 % des BIP. Im Jahr 2020 hatte die Schuldenquote aufgrund des starken BIP-Einbruchs noch niedriger gelegen.
Die anhaltende hohe Staatsverschuldung Deutschlands wirft Fragen nach der finanzpolitischen Nachhaltigkeit auf. Experten warnen davor, dass die Schuldenlast künftigen Generationen zu große Belastungen auferlegen könnte.
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